Deckenheizungen für klimafreundliche Wärmeversorgung im Bestandsgebäude
Warum wir Deckenheizungen als Brückentechnologie für die Wärmewende im Bestandsgebäude sehen
Deckenheizungen bieten, ähnlich wie Fußboden- oder Wandheizungen, eine gleichmäßige Wärmeverteilung. Die Heizungssysteme arbeiten dank der großen Heizflächen mit niedrigen Vorlauftemperaturen, was sie besonders geeignet für den Betrieb mit erneuerbaren Energien, wie Wärmepumpen oder Solarthermie, macht.
Gleichzeitig lässt sich durch den Einbau von Deckenheizungen in Verbindung mit einer Wärmepumpe der Energieverbrauch eines Bestandsgebäudes um bis zu 30% senken.
💯 Vorteile auf einen Blick
- Gleichmäßige Wärmeverteilung und niedrige Vorlauftemperaturen: Decken- bzw. Flächenheizungen bieten eine gleichmäßige Wärmeverteilung durch Strahlungswärme und arbeiten mit niedrigen Vorlauftemperaturen, ideal für erneuerbare Energien wie Wärmepumpen.
- Energieeffizienz und CO2-Reduktion: Durch den Betrieb mit niedrigeren Temperaturen senken Flächenheizungen den Energieverbrauch und reduzieren CO2-Emissionen, was zur Wärmewende beiträgt.
- Einfache Installation und Nachrüstbarkeit: Die Installation erfordert keine umfangreichen Umbauten, da die Module an der Decke befestigt werden. Dies ermöglicht eine einfache Nachrüstung im Bestandsgebäude, welche sogar im bewohnten Zustand möglich ist.
- Raumnutzung und Flexibilität: Deckenheizungen ermöglichen eine flexible Möblierung ohne Einschränkungen durch Heizkörper oder spezifische Bodenbereiche.
- Vorteile gegenüber Fußbodenheizungen: Im Vergleich zu Fußbodenheizungen sind Deckenheizungen kostengünstiger und verursachen weniger Renovierungsaufwand und Belastungen für Mietparteien und Hauseigentümer.
Energieeffizienz und CO2-Reduktion mit Deckenheizungen
Decken- bzw. Flächenheizungen bieten mehrere Vorteile gegenüber herkömmlichen, konvektiven Heizsystemen, insbesondere in Bezug auf Energieeffizienz und Wärmeverteilung. Dies führt zu Energieeinsparungen und der direkten Reduktion der CO2-Emissionen, was ein wichtiger Beitrag zur Wärmewende ist.
Funktionsweise einer Deckenheizung
Die Deckenheizung arbeitet nach dem Prinzip der Strahlungswärme. Dabei zirkuliert warmes Wasser durch das Rohrsystem, welches in den Deckenmodulen eingebettet sind.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Heizkörpern, die punktuell Wärme abstrahlen, erfolgt die Wärmeabgabe bei Flächenheizungen über die gesamte Fläche. Diese Strahlungswärme wird als besonders angenehm empfunden und sorgt für eine gleichmäßige Erwärmung des Raumes.
Effizientere Nutzung der Energie ✅
Studien zeigen, dass Flächenheizungen den Gesamtenergieverbrauch eines Gebäudes reduzieren können, da sie nicht auf Konvektion angewiesen sind. Das heißt, sie brauchen keine Luftbewegung im Raum. Gleichzeitig wird durch die geringere Luftzirkulation weniger Staub im Raum aufgewirbelt, was zusätzlich ein gesünderes Raumklima schafft.
Herkömmliche Heizkörper wiederum arbeiten primär durch Konvektion, wobei sie die Luft im Raum erwärmen, die dann zirkuliert. Dabei geht Wärme durch Fenster und Wände verloren, weil die warme Luft aufsteigt und sich an kälteren Oberflächen abkühlt.
Geringere Energiekosten ✅
Die Strahlungswärme der Deckenheizungen erwärmt direkt die Oberflächen von Gegenständen und Personen im Raum. Das wird als angenehmer empfunden und führt zu einer höher empfundenen Temperatur, selbst wenn die tatsächliche Lufttemperatur niedriger ist.
In Zahlen ausgedrückt: Die individuelle Wohlfühltemperatur, beispielsweise 22°C, kann im Vergleich zu einer konventionellen Wärmequelle mit rund 3°C (hier 19°C) weniger erreicht werden. Das spart im Schnitt über 15% Wärmeenergie, da jede Grad-Senkung der Raumtemperatur etwa 6% Energieeinsparung bedeutet.
Kompatibilität mit erneuerbaren Energien ✅
Flächenheizungen sind besonders gut mit Wärmepumpen kompatibel, die als eine der Haupttechnologien für die nachhaltige Wärmeversorgung gelten. Wir arbeiten mit Wärmepumpen, die einen Jahresarbeitszahl von ≥ 3,5 haben. Dies erreichen wir mit niedrigen Vorlauftemperaturen, welche ausreichend sind für den Betrieb von Deckenheizungen. Dadurch kann der Energieverbrauch des Gebäudes um weitere 15 % gesenkt werden.
Heizsysteme, die im Gegensatz dazu mit den fossilen Energieträgern Öl oder Gas betrieben werden, haben durchschnittlich einen Wirkungsgrad von 0,85. Das heißt, es wird 15% mehr Energie verbraucht, als für die tatsächliche Heizenergie benötigt wird. Oder anders ausgedrückt: Der Primärenergie-Verlust beträgt 15%.
Gleichmäßige Wärmeverteilung ✅
Flächenheizungen verteilen die Wärme gleichmäßiger im Raum, da die gesamte Fläche als Strahlungsquelle fungiert. Da die Wärme direkt von der Oberfläche abgestrahlt wird, wird die Energie effizienter genutzt. Es gibt keine „Hot Spots“ wie bei herkömmlichen Heizkörpern, wo die Lufttemperatur in der Nähe des Heizkörpers sehr hoch ist, während sie im Rest des Raumes niedriger ist.
Dies führt zu einer gleichmäßigeren Temperaturverteilung und eliminiert kalte Zonen, die bei herkömmlichen Heizkörpern oft vorkommen
Raumnutzung und Flexibilität ✅
Eine Deckenheizung ermöglicht eine uneingeschränkte Möblierung, da keine Heizkörper oder spezifische Zonen auf dem Boden berücksichtigt werden müssen. Möbel und Teppiche können frei platziert werden, ohne die Heizleistung zu beeinträchtigen.
Auch die Wahl des Bodenbelags spielt keine Rolle, im Gegensatz zur Fußbodenheizung, bei der dicke Teppiche oder bestimmte Materialien die Effizienz mindern können.
Geringe Einschränkungen gibt es lediglich bei der Montage der Deckenbeleuchtung: Hierfür werden konkrete Deckenflächen vorgesehen, unter Berücksichtigung der größtmöglichen Flexibilität für die Mieter.
Installationsaufwand und Nachrüstbarkeit
Bei einer Deckenheizung sind nahezu keine Umbauten, aber vor allem kein Bodenaustausch nötig. Das Heizsystem wird durch Befestigung von Heizmodulen an der Decke installiert. Die Module der Deckenheizung enthalten wasserführende Rohre. Sie sind mit einer Isolierung abgedeckt und werden mit Gipskartonplatten verkleidet. Der Deckenaufbau beträgt max. 7 cm, das ist auch bei niedrigen Deckenhöhen in Bestandsgebäuden eine verschmerzbare Verringerung.
Da das System nach dem Plug-and-Play-Prinzip funktioniert, können alle Module in den Räumen ohne Techniker installiert werden. Lediglich die Anschlüsse zum Heizsystem müssen fachmännisch angeschlossen und geprüft werden. Ein Zweierteam schafft so ohne Probleme ein Zimmer pro Tag, auch im bewohnten Zustand.
Ablauf der Installation mit einer Gipskartondecke
- Vorbereitung der Decke: Die vorhandene Decke muss nicht vorbereitet werden. Eventuell vorhandene Verkleidungen oder alte Materialien werden entfernt.
- Montage der Heizmodule: Eine Isolierung oberhalb der Heizmodule muss nicht angebracht werden, da diese bereits in den Modulen integriert ist. Dadurch wird die Wärme nach unten in den Raum geleitet und Wärmeverluste nach oben werden verhindert.
Die Heizmodule werden direkt an der Decke befestigt. Diese Module enthalten wasserführende Rohre, durch die warmes Wasser zirkuliert. Die Zuleitungen werden verlegt und an das Heizsystem angeschlossen. - Isolierung und Gipskartonplatten: Gipskartonplatten werden als Abschluss an der Decke montiert.
- Anschluss und Inbetriebnahme: Die Heizungsrohre werden mit dem zentralen Heizsystem verbunden. Nach der Installation wird die Heizung getestet und in Betrieb genommen. Ein Thermostat sowie die digitale Steuerungseinheit regeln die Temperatur und sorgen für eine gleichmäßige Verteilung der Wärme.
Montage der Deckenheizung inkl. Unterkonstruktion im Zeitraffer
Deckenheizung im Vergleich zur Fußbodenheizung
Im Gegensatz dazu sind Fußbodenheizungen vor allem im Bestandgebäude keine praktikable Lösung, sofern keine Kernsanierung vorgesehen ist. Denn die Installation einer Fußbodenheizung erfordert eine umfassende Renovierung des Bodenaufbaus.
Nach Entfernung sämtlicher Wohngegenstände und Möbel werden vorhandene Böden entfernt, um das Heizsystem einzubauen. Anschließend werden die Böden mit einem neuen Estrich verschlossen. Auch Bauelemente, wie Türen oder Wandvertäfelungen, müssen dem neuen Bodenaufbau angepasst werden. Diese Maßnahmen sind zeitaufwendig und führen zu erheblichen Baukosten. Vor allem im bewohnten Zustand führt dies zu Belastungen für Mietparteien und Hauseigentümer.
Unser Fazit zur Deckenheizung im Bestandsgebäude 💯
In der Praxis hat sich gezeigt, dass Deckenheizungen als Brückentechnologie für die Wärmewende im Bestandsgebäude verstanden werden können. Sie ermöglichen eine effiziente Wärmeverteilung und eine optimale Nutzung erneuerbarer Energien.
Sie bieten für Mietparteien und Eigentümer langfristige Vorteile in Bezug auf Energieeffizienz und CO2-Reduktion. Ihre Kompatibilität mit modernen Heizsystemen macht sie zu einer vielversprechenden Option für die Zukunft der Gebäudebeheizung.
Für Mietparteien bedeutet die Installation von Deckenheizungen eine geringe Lärm- und Schmutzbelastung, die Nachrüstung kann sogar im bewohnten Zustand erfolgen.
Vermieter profitieren somit von der einfachen Nachrüstbarkeit, geringeren Renovierungskosten und gesteigerter Energieeffizienz, was die Betriebskosten senkt und den Immobilienwert erhöht.
Praxistipp: Leerwohnungen als Interimslösung bei Modernisierungen in Mehrfamilienhäusern nutzen
Bei der Installation von Deckenheizungen müssen in der Regel nur die Möbel in der Mitte des Raumes zusammengeräumt werden. Damit können die Wohnungen größtenteils intakt bleiben, anders als bei einer Kernsanierung.
Durch die Nutzung von Leerwohnungen als Interimslösung während der Modernisierungsarbeiten wird den Mietparteien eine alternative Schlaf- und Sanitärmöglichkeit geboten. Die Mietparteien können ihre persönlichen Gegenstände in den Wohnungen belassen und müssen nur für kurze Zeit ausweichen, haben jedoch trotz der Arbeiten weiterhin Zugang zu den notwendigen Einrichtungen ihrer Wohnung.
Stellen Sie sicher, dass die Leerwohnungen vollständig ausgestattet sind und den Mietparteien einen komfortablen Aufenthalt ermöglichen. Dies kann dazu beitragen, die Akzeptanz der Modernisierungsarbeiten zu erhöhen.
So kann der Modernisierungsprozess sowohl für die Mietparteien als auch für die Handwerker reibungslos verlaufen.