Bestandsgebäude senkt CO2-Ausstoß um bis zu 75%
Mehrfamilienhaus in Raschau-Markersbach mit grüner Wärmeversorgung
Bis zu 75% CO2-Einsparung im Mehrfamilienhaus durch bivalentes Heizungssystem
- Auftraggeber: Wohnungsgesellschaft Raschau, Erzgebirge
- Gebäudeart: klassisches Bestandsgebäude, 2 x 12 Wohneinheiten
- Realisierungszeitraum: September 2021, 4 Wochen
Das dreistöckige Bestandsgebäude mit zwei mal 12 Einheiten hatte vor der Modernisierung einen alten Gaskessel. In Zeiten, in denen die Gaspreise niedrig und keine CO2-Steuern berechnet wurden, war dies gängige Praxis in Deutschland.
Ziel der Modernisierung war nicht nur die Installation einer zukunftsfähigen Heizungsanlage, sondern so viel Erdgas wie möglich einzusparen. Einerseits, um für das Gebäude so wenig CO2-Umlage wie möglich abführen zu müssen, andererseits um zur Versorgung auf so wenig fossile Brennstoffe wie möglich angewiesen zu sein.
Umrüstung auf mehrere Wärmeerzeuger
Wir haben die bestehende Heizungsanlage des Mehrfamilienhauses auf ein multivalentes Heizungssystem umgerüstet, um den Energiebedarf für Heizung und Warmwasser mit unterschiedlichen Technologien zu erzeugen. Das heißt, bei der neuen Heizungsanlage arbeiten mehrere Wärmeerzeuger zusammen. Dafür wurde unsere Systemlösung aus Solarthermie, Wärmepumpe sowie einem Gaskessel, der künftig nur noch zur Absicherung dient, installiert. Die Umrüstung fand im bewohnten Zustand statt und wurde innerhalb von vier Wochen realisiert.
Durch die Modernisierung der Heizungsanlage konnten wir den Verbrauch von Gas als Primärenergieträger auf ein Minimum reduzieren und den Bedarf über erneuerbare Energien abdecken. Die Systemlösung arbeitet durch die Kopplung von Luft-Wärmepumpen, einer Solarthermieanlage auf dem Dach sowie einem Pufferspeicher. Über eine digitale Plattform stimmen wir die Primärenergieträger aufeinander ab. Perspektivisch kann diese Systemlösung um PV-Strom erweitert werden.
Bivalente oder multivalente Heizungssysteme mit Wärmepumpen sind im Ein- und Zweifamilienhaus längst Standard und auch beim Neubau von Mehrfamilienhäusern werden diese Systeme zunehmend eingesetzt. Doch bei der Modernisierung von Bestandsgebäuden sucht man sie bisher vergebens, obwohl rund 75 % aller Gebäude in Deutschland vor 1978 und damit vor der Wärmeschutzverordnung errichtet wurden - die Einsparpotenziale sind also enorm.
Bisher wurden Heizungsanlagen in Bestandsgebäuden ca. alle 20 Jahre durch eine neue Anlage ausgetauscht. Die Investitionskosten für Kessel und Gastherme sowie die Installationskosten waren überschaubar und die vermeintliche Modernisierung der Heizungsanlage konnte problemlos durch die Installateurbetriebe kalkuliert und umgesetzt werden.
Mit diesen herkömmlichen Anlagen lassen sich jedoch weder die Energiekosten signifikant senken noch CO2-Steuern sparen. Um diese Einsparungen zu erreichen braucht es die Umrüstung auf bi- oder multivalente Heizungssysteme. Hierfür kombinieren wir Umweltheizungen, wie eine Wärmepumpe, mit konventionellen Wärmeerzeugern, um die Wärmeversorgung der Bestandsgebäude zu erreichen.
Digitalisierung im Heizungskeller
Unsere Systemlösung besteht aus modernsten Systemkomponenten, welche über eine digitale Schnittstelle miteinander kommunizieren und in Echtzeit alle relevanten Messdaten, Parameter und Steuerungsbefehle austauschen.
So können wir die Einsparpotenziale grüner Energiequellen voll ausschöpfen, während der herkömmliche Energieträger Gas nur noch die Betriebssicherheit gewährleistet und einspringt, wenn die alternativen Energiequellen den situativen Energiebedarf nicht abdecken können.
Schon 2022 wird es günstiger sein, Bestandsgebäude mit grüner Wärme zu versorgen, als CO2-Steuer zu bezahlen.
Wir beliefern künftig Bestandsgebäude vollständig mit grüner Wärme aus erneuerbaren Energien.
Das wird für unsere Kunden der Wohnungswirtschaft günstiger sein, als CO2-Steuer zu bezahlen.
Ein weiteres Referenzprojekt ist die Quartierslösung zur klimaneutralen Wärmeverosrgung in Lostau.