Pelletheizung und Wärmepumpe im Bestandsgebäude
Ein Vergleich aus der Praxis der klimaneutralen Wärmeversorgung
Energiekosten senken, Klimabelastung reduzieren
Bei explodierenden Energiepreisen und gesetzlichen Auflagen zur Reduzierung der Klimabelastung suchen Vermieter und Mieter gleichermaßen nach wirtschaftlichen wie nachhaltigen Lösungen, damit die Wohnungen warm, der Geldbeutel geschont und gleichzeitig dem Klimawandel entgegengewirkt wird.
Vor allem geht es darum, die herkömmliche Gas- oder Ölheizung aus dem Keller der Bestandsgebäude durch eine klimaneutrale Wärmeversorgung zu ersetzen, um so Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern zu erreichen.
Können Pelletheizungen nachhaltig und gleichzeitig wirtschaftlich sein?
Die Pelletheizung gilt als mögliche Technologie zur wirtschaftlichen wie klimaneutralen Wärmeversorgung. Doch ist das Heizen mit Pellets wirklich umweltfreundlich und nachhaltig? Wie steht es um die Emissionen und welche Risiken birgt der ausgestoßene Feinstaub für die Gesundheit? Und wie schneidet die Pelletheizung im Vergleich zur Wärmepumpe ab? Wir geben Antworten.
Klimaneutrale Wärmeversorgung mit Pelletheizung?
Als eine nachhaltige und umweltfreundliche Lösung gilt die Pelletheizung, bei der im Brennraum ein Brennstoff, meist sind das gepresste Holzpellets, verbrannt wird. Die dadurch erzeugte Wärmeenergie wird durch einen Wasserkreislauf mittels einer Pumpe in den Heizungsleitungen verteilt und gleichzeitig für die Warmwassererzeugung einem Speicher zugeführt.
Dabei gilt die Wärmeversorgung durch die Verbrennung von Festbrennstoffen auf Holzbasis grundsätzlich als CO2-neutral, da bei diesem Prozess nur so viel CO2 freigesetzt wird, wie auch durch die Verrottung von Holz entstehen würde.
Doch bei jedem Verbrennungsvorgang entstehen Ruß und Feinstaub. Das ist problematisch, weil Feinstaub ein unmittelbares Problem für die Gesundheit ist und über die Atemwege Krankheiten begünstigen oder gar auslösen kann.
Zwar ist die Feinstabbelastung bei Pelletttechnik im Vergleich zu herkömmlicher Holzfeuerung und je nach Technik und Alter der Pelletanlage deutlich geringer, jedoch immer noch höher ist als bei Gas- und Ölheizungen.
Wärmepumpe im Vergleich zur Pelletheizung
Pelletheizungen können sehr einfach eine Gas- oder Ölheizung ersetzen, da sie spitzenlastfähig sind. Vor allem dort, wo viel Leistung gebraucht wird, beispielsweise bei Hochhäusern, sind sie eine bewährte Lösung zur Wärmeversorgung, auch aufgrund ihrer sehr gleichmäßigen Energieleistung.Deswegen sind sie attraktiv für den Einsatz zur Wärmeversorgung in Bestandsgebäuden. Darüber hinaus gelten sie nach Maßgabe des Gesetzgebers als erneuerbar und sind somit genauso förderfähig wie Wärmepumpen oder Solarthermie.
Pelletheizung hat nicht nur Vorteile
Doch im direkten Vergleich zur Wärmepumpe zeigen sich bei Pelletheizungen aus unserer Sicht auch Defizite.
Lagerflächen planen
Ein Pelletsystem benötigt neben dem Aufstellungsort der Pelletheizung zusätzlichen Platz für den Pelletlagerraum. Dieser Pellet-Lagerraum muss aus Brandschutzgründen und zur Reduzierung der Schimmelgefahr sehr gut belüftet sein.
Installations- und Baukosten
Die Installationskosten der Pelletheizung können die Kosten einer Wärmepumpe deutlich übersteigen. Einerseits durch mögliche Anpassungen oder die Nachrüstung einer Abgasanlage (Schornstein). Andererseits entstehen Kosten durch das Anlegen der Pelletlagerstätte.
Wartungskosten einkalkulieren
Auch die Kosten für die Wartung der vergleichsweise wartungsintensiven Feuerungstechnik und der Förderschnecke sowie zur Reinigung der Abgasanlage (Schornsteinfeger) entfallen bei der Wärmepumpe dauerhaft.
Feinstaubemissionen regulieren
Während Wärmepumpen faktisch emissionsfrei arbeiten, können die Feinstaubemissionen von Pelletheizungen durch Staubabscheider und Regeltechnik nur gesenkt werden.
Kosten für Pelletbeschaffung
Pelletheizungen sind nicht skalierbar, da Holzvorräte in Deutschland begrenzt sind. Pellets waren lange Zeit ein wertiges Abfallprodukt der holzverarbeitenden Industrie. Doch durch die hohe Nachfrage nach Pelletheizungen ist der Bedarf so stark gestiegen, dass nicht nur die Kosten der Pelletbeschaffung steigen, sondern mittlerweile auch Holz für die Pelletherstellung geschlagen wird.
Transportwege planen
Wird der Brennstoff zudem überregional beschafft, stiegen durch den Transport die Feinstaubemissionen durch Abgase und Reifenabrieb zusätzlich an. Im direkten Vergleich haben Wärmepumpen ein Skalierungs- und Kostensenkungspotential und für den Betrieb der Wärmepumpen bedarf es keiner Lieferungen – der Strom fließt einfach durch die Leitung.
CO2 langfristig binden
Darüber hinaus bleibt CO2 länger im Holz gebunden, wenn der vermeintliche Holzabfall, beispielsweise als Baumaterial, genutzt wird – das lässt die scheinbare CO2-Neutralität von Pelletheizungen wanken, während mit Grünstrom betriebene Wärmepumpen faktisch CO2-neutral sind.
Pelletheizungen sinnvoll betreiben und Feinstaubmenge reduzieren
Pelletheizungen stoßen im Vergleich zu Öl- oder Gasheizungen mehr Feinstaub aus, während die Feinstaubemissionen bei Wärmepumpen bei null liegen, wenn diese mit Grünstrom betrieben werden.
Jedoch kann der Feinstaub-Ausstoß von Pelletheizungen positiv beeinflusst werden. Einerseits durch technische Aspekte, wie der richtigen Dimensionierung der Anlage und einer intelligenten Heizungssteuerung sowie moderner Staubabscheider. Andererseits durch eine angemessene Gebäudedämmung und die regionale Beschaffung der Brennstoffe, bei der zusätzlich Feinstaub durch kurze Lieferwege eingespart werden kann.
Werden Pelletheizungen mit einem multivalenten Heizungssystem gekoppelt, können zusätzlich die Energieeffizienz gesteigert und die Emissionen reduziert werden. Dabei wird der Pelletkessel im System mit emissionsfreien Energieerzeugern wie Solarthermie oder einer Wärmepumpe betrieben. Der Energiebedarf für Heizung und Warmwasser wird im multivalenten Heizungssystem mit unterschiedlichen Technologien erzeugt. Die Pelletheizung gewährleistet dann lediglich die Betriebssicherheit und springt nur dann ein, wenn die alternativen Energiequellen den situativen Energiebedarf nicht abdecken können.
Pelletheizung zukunftsfähig machen
Während bei einer Wärmepumpe der Feinstaubausstoß praktisch bei null liegt, ist die der Feinstaubbelastung durch Pelletheizungen oft noch deutlich höher als bei Öl oder Gas. Doch in Kombination mit alternativen Energiequellen lassen sich bestehende Pelletheizungen sinnvoll betreiben und Feinstaubemissionen reduzieren.
Mit smarter Technologie zur Pelletheizung der Zukunft
Mit unserer Systemlösung für klimaneutrale Wärmeversorgung EN.Heat können Sie Ihre Pelletheizung mit einer Wärmepumpe sowie Solarthermie kombinieren und Ihre erneuerbare Wärmeversorgung ausbauen. Unser Installations- und Wartungsteam ist seit über zehn Jahren Partner und Dienstleister der Wohnungswirtschaft und weiß, worauf es bei der Planung und Umrüstung Ihrer bestehenden Heizungssysteme im Bestandsgebäude ankommt.
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